“Hectors Reise oder die Suche nach dem Glück” von Francois Lelord

“Hectors Reise oder die Suche nach dem Glück” von Francois Lelord

20. April 2019 0 Von Silke Albrecht

Inhalt:

Sind Sie glücklich?

Es war einmal ein ziemlich guter Psychiater, sein Name war Hector, und er verstand es, den Menschen nachdenklich und mit echtem Interesse zuzuhören. Trotzdem war er mit sich nicht zufrieden, weil es ihm nicht gelang, die Leute glücklich zu machen. Also begibt sich Hector auf eine Reise durch die Welt, um dem Geheimnis des Glückes auf die Spur zu kommen.

 

Rezension:

Hector kennt sich aus mit Psychopharmaka und den verschiedenen Methoden der Psychotherapie, kann aber trotzdem nicht alle Menschen glücklich machen. Außerdem kommen viele Menschen zu ihm, denen kein schlimmes Unglück widerfahren ist, die aber trotzdem sehr unglücklich sind. So kommt es, dass er beginnt, sich Fragen zu stellen und selber unglücklich zu werden. Daher beschließt er, eine Weltreise zu machen und nach der geheimen Glücksformel zu suchen…

Schon als ich den Titel „Hectors Reise oder die Suche nach dem Glück“ gelesen habe, war ich neugierig auf das Ergebnis und wollte wissen, wie Hector das Glück findet und was er genau darunter versteht. Dieses Ergebnis bekommt der Leser in kleinen Häppchen – oder auch Lektionen genannt – serviert. Bereits auf dem ersten Flug, dem Flug nach China, lernt Hector seine erste Lektion in Sachen Glück und notiert sie gleich.

Auch im weiteren Verlauf der Reise kommt er immer wieder zu Erkenntnissen, die er sich sofort aufschreibt und auch immer mal wiederholt. Überrascht hat mich die Lektion Nr. 7: „Es ist ein Irrtum zu glauben, Glück wäre das Ziel.“ Bis dahin dachte ich, dass uns die alten Griechen gelehrt haben, dass Glück das höchste aller Ziele sei, während Gesundheit, Erfolg u.a. nur der Erreichung des Glückes dienten… Aufgeklärt wird diese Verwirrung gegen Ende des Buches von einem alten Mönch, den Hector dann zum zweiten Mal besucht und der seine frühere Aussage nun erläutert. Demnach gehört Glück nicht in die Kategorie der Ziele, die man abstecken oder erreichen kann. Würde man es versuchen, würde man es mit großer Wahrscheinlichkeit verfehlen.

Selbst am Beispiel einer Sterbenden lernt Hector etwas über das Glück, das an anderer Stelle als „subjektives Wohlbefinden“ definiert wird. Auch darüber, dass und wie man Glück messen oder berechnen kann und dass es möglich ist, Glück in Familien einzuteilen, hatte ich vorher nie nachgedacht.

Dieses interessante Buch vermittelt auf sehr angenehme Weise Erkenntnisse der Psychologie, die ich weiter für mich nutzen möchte. Mir hat es gut getan, mich mit Hector auf seine Reise zu begeben und mehr über das Glück zu lernen…

So, und jetzt nehme ich mir Zeit, die Schönheit der Welt zu betrachten…

Piper Verlag

ISBN: 978-3-492-24828-0