“Bin im Garten – Ein Jahr wachsen und wachsen lassen” von Meike Winnemuth

“Bin im Garten – Ein Jahr wachsen und wachsen lassen” von Meike Winnemuth

3. Oktober 2019 0 Von Silke Albrecht

Inhalt:

Ein Jahr wachsen und wachsen lassen
Mit vielen Fotos und Illustrationen

Erscheinungstermin: 25. März 2019

320 Seiten, 13,5 x 21,5 cm

»Ein Jahr im Garten leben. Gemüse anbauen. Bäume pflanzen. Blümchen natürlich auch. Wurzeln schlagen. Boden unter den Füßen finden, und zwar einen, den ich persönlich dorthin geschaufelt habe.« Weltreisende sucht Ort zum Bleiben: Mit Tempo und Witz erzählt Meike Winnemuth in ihrem Tagebuch von ihrem neuen Abenteuer – dem ersten eigenen Garten. Vom Träumen und Planen, Schuften und Graben, Säen, Pflanzen, Ernten, Essen. Vom großen Wachsen (Muskelkater!) und Werden (plötzlich: geduldig!). Und entführt uns dabei an einen paradiesischen Ort wahren Lebens, mit Radieschen und Schnecken, mit Rittersporn und anderen blauen Wundern. Das Buch wird nach höchsten ökologischen Standards (Cradle to Cradle) hergestellt und nicht in Folie eingeschweißt.

Rezension:

Selbst wenn man keinen Grünen Daumen hat und sich mit dem Thema “Gartenarbeit” noch nicht wirklich befasst hat: Das Buch “Bin im Garten” von Meike Winnemuth macht Lust drauf, im Garten zu sein. Klar, wenn man überlegt, wie viel Geld Pflanzen und Samen kosten, wie viel Zeit man mit Gartenarbeit verbringt, wenn man Gemüse anbaut, Stauden pflanzt und Blumen sät und wie wenig Geld man im Verhältnis dazu spart, lohnt Gartenarbeit nicht wirklich. Aber: Es tut gut, die Pflanzen wachsen und blühen zu sehen. Gartenarbeit ist Sport, der dem Körper gut tut. Außerdem erntet man gesundes Essen. Was Meike Winnemuth aber vor allem glücklich macht, ist die Selbstwirksamkeit. Also die Tatsache, dass man etwas aus eigener Kraft bewirkt. Natürlich braucht es auch Sonne, Regen, gute Bodenqualität und Gottes und der Nachbarn Hilfe, aber sie hat das Gefühl, etwas durch eigene Arbeit selber erreicht zu haben. Das kommt im Buch “Bin im Garten” so gut rüber, dass man auch als Neuling auf dem Gebiet Lust bekommt, im Garten tätig zu werden. Aber auch als alter Hase kann man über so manche selten gewordene Pflanze bestimmt noch etwas lernen.

Störend fand ich den Bericht über einen Museumsbesuch, bei dem die Autorin ein Glas mit eingekochten Maulwürfen gesehen hat. Wenigstens auf das Foto dazu hätte man verzichten können. Es ist schade, wenn etwas so Scheußliches von einem ansonsten angenehm zu lesenden Buch in Erinnerung bleibt.

Gut gefallen hat mir hingegen, dass man durch die Fotos der Pflanzen weiß, wovon die Rede ist, auch wenn man den Namen vorher keiner Pflanze zuordnen konnte. So kann der Leser nachvollziehen, warum Meike Winnemuth zum Beispiel von einer bestimmten Blüte schwärmt.

Obwohl “Bin im Garten” einfach in Tagebuchform geschrieben ist und zu bestimmten Tagen berichtet wird, was gerade im Garten passiert ist, ist das vorliegende Buch für mich interessant. Wer Ideen für den eigenen Garten sucht, wird hier bestimmt fündig. Außerdem kann man nach der Lektüre dieses Buches verstehen, warum Gartenarbeit inzwischen eine anerkannte Therapieform ist, denn sie stärkt Körper, Geist und Seele…

PENGUIN-Verlag

ISBN: 978-3-328-60045-9