“Völlig losgelöst – wie wir mit weniger glücklich werden” von Susanne Weingarten

“Völlig losgelöst – wie wir mit weniger glücklich werden” von Susanne Weingarten

21. Juni 2019 0 Von Silke Albrecht

Inhalt:

In der Dreizimmerwohnung stapeln sich Flohmarktfunde und modische Fehlkäufe, und durch den lang erhofften Karrieresprung dreht sich das Hamsterrad nur noch schneller. Vielen Menschen geht es ähnlich: In unserer Welt voll Hektik und Überfluss sehnen wir uns danach, uns wieder auf die wirklich wichtigen Dinge zu konzentrieren und Zeit zu haben für Familie, Freunde und uns selbst. Konsumforscher, Psychologen und überzeugte Minimalisten zeigen in diesem Buch, wie wir uns von Unwichtigem trennen, nachhaltig konsumieren und uns endlich wieder frei fühlen – denn weniger ist in der Tat mehr.

Rezension:

Nein, es ist nicht wieder ein Buch, dass einem das Aufräumen beibringen will mit Haushaltstipps wo man am besten anfängt und wie man am einfachsten aussortiert. Das Buch “Völlig losgelöst” will die komplette Lebenseinstellung des Lesers hin zu einem nachhaltigen Leben ändern. Zu diesem Zweck werden zum Beispiel Interviews und Briefe von Menschen abgedruckt, die es geschafft haben, loszulassen und die dadurch glücklicher wurden.

Dieses Loslassen ist auf der einen Seite gut für die Psyche, auf der anderen Seite aber auch natürlich für die Umwelt, denn wer weniger konsumiert, verbessert seinen ökologischen Fußabdruck. Gegen Ende des Buches stehen Ökologie und Nachhaltigkeit so sehr im Vordergrund, dass darüber das Thema “Wie wir mit weniger glücklich werden” in Vergessenheit gerät. Die Beiträge sind sehr interessant, doch weder die Einführung eines Grundeinkommens noch die Frage, wie sich Menschen zu mehr Umweltschutz motivieren lassen, passen zum Thema “völlig losgelöst”. Trotzdem: Eine gute Diskussionsgrundlage bieten die Ansätze allemal. Susanne Weingarten gelingt es, zum Nachdenken über den eigenen Konsum anzuregen. Es wird bewusst gemacht, auf wie viele Dinge, die man so im Haushalt hat, man hätte verzichten können. Das ist wichtig, damit uns künftig schon vor dem Einkauf auffällt, wenn etwas nicht gebraucht wird oder auch wenn die Produkte unter Bedingungen produziert wurden, die wir nicht unterstützen wollen.

Das Ende kam für mich überraschend. Mitten im Lesen blättert man irgendwann um und da steht dann das Wort “Anhang”.

Nicht jeder von uns ist Minimalist, das weiß auch Susanne Weingarten. Doch es wird uns und unserer Umwelt besser gehen, wenn wir uns von unnötigen Dingen trennen oder diese besser erst gar nicht einkaufen.

Fazit: Ausprobieren und weitersagen!

Penguin Verlag

ISBN 978-3-328-10364-6