Algen – Interview mit Michael Hofmann von der Algenladen GmbH Teil 2
Frage 3. Wegen der entzündungshemmenden Wirkung der enthaltenen Fettsäuren werden zum Beispiel Mikroalgen wie Chlorella bei Autoimmunkrankheiten wie Rheuma empfohlen. Welche Algen bzw. Algenprodukte haben besonders viele dieser entzündungshemmenden Fettsäuren?
DHA- und EPA-reiches Algenöl wird aus den Mikroalgen Schizochytrium und Ulkenia gewonnen. Ich denke eine pflanzenbasierte Kost mit Algen trägt dazu bei, sich verschiedene „Zivilisationskrankheiten“ vom Leib zu halten. Ich denke auch, unverarbeitete Makroalgen enthalten eine Vielzahl wertvoller Inhaltsstoffe. Zur Wirkung von Fucoidanen aus Braunalgen beispielsweise laufen derzeit einige Studien in unseren Partner-Netzwerken.
Frage 4. Auch die Schilddrüsenerkrankung Hashimoto ist eine Autoimmunkrankheit, mit dieser Erkrankung soll man aber wegen des Jodgehalts auf den Verzehr von Algen verzichten. Gibt es Algen, die einen geringen Jodgehalt haben und deshalb zumindest in kleinen Mengen für Schilddrüsenpatienten unbedenklich sind?
Die Mikroalgen Spirulina und Chlorella wachsen im Süßwasser und haben daher einen sehr geringen Jodgehalt. Die Neigung, Jod und andere Stoffe einzulagern variiert zwischen den Makro-Algengruppen Braunalgen, Rotalgen und Grünalgen. Bekannt für hohe Jod-Konzentrationen sind die Braunalgen Zuckerkombu, Kombu, Knoten- und Blasentang. Rotalgen (z.B. Nori oder Dulse) oder Grünalgen (z.B. Meersalat) neigen weniger zur Jod-Einlagerung. Die Jod-Konzentration variiert abhängig vom Erntezeitpunkt, vom Gewässer und auf Grund natürlicher Schwankungen, so dass man unter den Rot- und Grünalgen keine Art mit dem niedrigsten Jodgehalt angeben kann.
Frage 5. Haben Sie ein persönliches Lieblings-Algen-Gericht?
Das ist unsere „Winter-Bowl für Klimafreunde“ https://www.algenladen.de/winter-bowl-fuer-klimafreunde/. Die Kombination von Linsen mit Alaria und Thymian aus dem Garten ist phantastisch!
Vielen Dank für Ihre detaillierten Antworten!